Pfarrkirche Bodenmais
Die Pfarrei Mariä Himmelfahrt
Die Geschichte der Pfarrei Mariä Himmelfahrt ist eng verknüpft mit dem Werdegang des Bergbaudorfes Bodenmais. Um das Jahr 1000 sind mit den Mönchen um den Hl. Gunther die ersten Glaubensboten in die Gegend von Bodenmais gekommen. Im unwirklichen „Nordwald“ trugen sie wesentlich zur Besiedlung und Gründung einer Kirchenstruktur bei.
Als im Jahr 1300 der systematische Bergbau begann, wurde für die Bergleute und ihre Angehörigen eine kleine Holzkapelle errichtet. Eine erste gemauerte Kirche wird 1590 erwähnt. Sie stand am Ausgang des Marktplatzes an der Kötztinger Straße. Dort erinnert ein Kreuz noch heute an Kirche und Friedhof. Im Jahr 1692 kam mit dem „Bergkaplan“ ein erster eigener Seelsorger nach Bodenmais. Zwei Jahre darauf wurde eine eigene Pfarrei errichtet.
Bodenmais war lange Zeit das „Armenhaus“ des Bayerischen Waldes. Pfarrei und Gotteshaus waren vom königlichen Bergamt abhängig. Der aufkommende Tourismus im 20. Jahrhundert war für den Ort eine große Chance. Seither versteht sich auch die Pfarrgemeinde als eine gastfreundliche, einladende Gemeinschaft.
Das Gnadenbild
Das Gnadenbild ist eine vermutlich italienische Kopie des Gnadenbildes von Loreto. Die Verehrung dieser „schwarzen Madonna“ war im 18. Jahrhundert in Süddeutschland weit verbreitet.
Die Pfarrchronik berichtet: Im Jahr 1705 schenkte Kurfürst Max Emanuel, der Besitzer des Bergwerks, der Pfarrkirche das Gnadenbild. In einer feierlichen Prozession sollte es von Maisried nach Bodenmais überführt werden, doch tagelanges Regenwetter verhinderten dies. Am Gedenktag des Hl. Benno, dem
16. Juni, machte sich die Prozession trotzdem auf den Weg. Als das Gnadenbild aus der Kirche getragen wurde, verschwanden die Wolken und die Sonne trat hervor. Dieses „Translationswunder“ ist auch im Deckengemälde dargestellt. Alljährig feiern wir dieses Ereignis mit dem „Bennofest“ und der „Bennoprozession“ am Sonntag rund um den 16. Juni.
Die Pfarrkirche
Die alte Kirche war um das Jahr 1800 so baufällig, dass man sich zu einem Neubau inmitten des Marktplatzes entschloss. Der 1805 fertiggestellte Rohbau greift mit den zwei Seitenschiffen und den Seitenemporen die Architektursprache des süddeutschen Basilikatyps auf. Rund 150 Jahre später wurde die Pfarrkirche durch einen oktogonalen Anbau erweitert. Seine Architektur sagt: Wir sind gemeinsam um den Tisch des Herrn versammelt in der Gegenwart Gottes.
Der Hochaltar
Der prächtige Hochaltar stammt aus der 1803 aufgelösten Abtei Oberalteich und ist eine Schöpfung des Frührokoko um 1730. Seine Botschaft lautet: Der lebendige Gott ist in Jesus Christus wirklich Mensch geworden. Zeichen dafür ist die Heilige Familie: Rechts und links flankieren die Eltern Mariens, Joachim und Anna, das Gnadenbild in der Mitte. Maria trägt ihren Sohn auf dem Arm. Für uns Christen ist Jesus selbst gegenwärtig im Brot der Eucharistie, das im Tabernakel des Hochaltares aufbewahrt wird.
Der Altar und der Ambo
„Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn.“ Die Emmausgeschichte liegt dem Altar und dem Ambo, dem Ort der Wortverkündigung, zu Grunde. Wie die Jünger sind auch wir mit Jesus auf dem Weg. Er begegnet uns in den Worten der Heiligen Schrift und spricht uns an.
Am Altar erfahren wir die Gemeinschaft mit ihm und untereinander erfahren im Zeichen des gebrochenen Brotes und des ausgeteilten Weines. Da schenkt er sich uns selbst als Quelle für unser Leben.
Der Taufstein
Neben dem Altar steht der Taufstein. Der Auftrag Jesu lautet: „Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Wurden in der Urkirche erwachsene Menschen getauft, so ist nun die Kindertaufe selbstverständlich. Die Taufe Jesu durch Johannes im Jordan – oben auf dem Taufstein – versinnbildlicht nochmals die Bedeutung dieses Grundsakramentes: Neues Leben als geliebtes Gotteskind. Die Täuflinge der letzten Monate sind auf unserem „Taufbaum“ verewigt.
Die Glocken
Von der Wiege bis zur Bahre, in Freud und in Leid begleiten Glocken das Leben der Gläubigen. Die Glocken der Pfarrkirche Bodenmais sind:
Christusglocke (Dis), ca. 930 kg, gegossen von Gugg, Straubing 1950.
Marienglocke (Fis), ca. 659 kg, gegossen von Gugg, Straubing 1902.
Franz Xaver-Glocke (Gis), ca. 450 kg, gegossen von Gugg, Straubing 1950.
Vierte Glocke (ohne Namen) (b), ca. 310 kg, gegossen von Gugg, Straubing 1882.
Sterbeglocke, ca. 50 kg
Panorama - Virtuelle 360°-Tour
Erleben Sie die Kirchen der Pfarreiengemeinschaft Bodenmais-Böbrach in einer virtuellen 360°-Tour!
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Pfarrkirche Bodenmais
Pfarrkirche Böbrach
Friedhofskapelle Bodenmais
Rechenkapelle
Herzlichen Dank für das Panorama an Martin Fritz, der uns die Panoramaansichten kostenlos zur Verfügung stellt! https://e-boxx-web.de/