Pfarrkirche Bayerisch Eisenstein

Das kirchliche Leben in Bayerisch Eisenstein begann 1694, als Graf Johann Heinrich Notthafft von Wernberg für seine Hofmark in Böhmisch Eisenstein eine Kirche errichten ließ. Diese Mutterkirche des Eisensteiner Tals gehörte zum Kurfürstentum Bayern und zum Bistum Regensburg. Dort hatte das gesamte kirchliche Leben seinen Mittelpunkt. Die seelsorgerliche Betreuung übernahmen Patres des Zisterzienserklosters Gotteszell.

In Folge des Spanischen Erbfolgekriegs kam es zu Grenzkonflikten zwischen Bayern und Böhmen, die erst 1764 durch den so genannten „Grenzhauptvertrag“ gelöst werden konnten. In der Folge wurde die Hofmark Eisenstein in einen böhmischen und einen bayerischen Teil aufgeteilt. Nach wie vor gehörte jedoch die Pfarrei Eisenstein zum Bistum Regensburg.

1771 ging die Hofmark in den Besitz des Glashüttenherrn Franz Ignaz von Hafenbrädl über. Dieser errichtete 1788 am Bayer. Häuslein Herrenhaus, ein Bräuhaus, einige kleine Arbeiterhäuser und die Schloßkapelle „Zur lieben Frau“.

Im Jahre 1809 kam das böhmische Gebiet der Pfarrei Eisenstein zum Bistum Budweis, für den bayerischen Teil wurde eine Expositur errichtet, die der Pfarrei Lam zugeordnet war.

Die Kapelle erwies sich bald als zu klein, sodass 1842/44 eine eigene Expositurkirche errichtet wurde.

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung Eisensteins, zu dem vor allem die Eisenbahn beigetragen hatte, kam auch der Wunsch nach einer angemessenen Kirche auf. Fürst Leopold von Hohenzollern, der größte Grundstücksbesitzer von Bayer. Eisenstein, übernahm das Protektorat, gab eine großzügige Spende und schenkte der Pfarrgemeinde einen Bauplatz.

Im Jahr 1909 war die von Hans Schnurr, München, geplante Kirche fertiggestellt. Zugleich wurde die bisherige Expositur zu eigenständigen Pfarrei erhoben.

Glocken

Herz-Jesu Glocke
Hauptton C
1.450 kg - Johann Hahn 1909

Marienglocke
Hauptton E
800 kg - Anton Gugg 1962

Johannes-Nepomuk Glocke
Hauptton Fis
500 kg - Anton Gugg 1962

Sterbeglocke
Hauptton A
350 kg - Johann Hahn 1925

Zahlen und Fakten

Länge: 43 m
Breite 19,50 m
Höhe 23 m
Turm 45 m
Höhe über N.N.: 724 m

Architekt Hans Schnurr schuf einen beeindruckenden, großzügigen neubarocken Kirchenbau. Dem im Böhmen und Bayern besonders beliebten Heiligen Johannes Nepomuk wurde das Gotteshaus gewidmet. Die Inschrift an der Westfassade erinnert an die Beziehungen zum Haus Hohenzollern.

Gedächtnis-Kirche
für weiland seine königliche
Hoheit den
allerdurchlauchtigsten Fürsten
Leopold von Hohenzollern
den größten Wohltäter der
Armen
und der Waffenbrüderschaft
Österreich’s
Deutschland’s
erbaut 1908 – 1909

Der weiträumige Innenraum hat einen gewölbten Chorraum mit anschließendem
Chorschiff, über der Vierung ein Kuppelgewölbe und in den Seitenteilen Tonnengewölbe.
Die Wände sind gegliedert durch Pilaster mit reichen Kapitellen und darüber stark profilierte Gesimse. Der Innenraum der Kirche erfreut durch seine Helligkeit und Schlichtheit.
Der Hochalter, die Kanzel und der rechte Seitenaltar wurden vom Bildhauer Bruno Diamant aus München 1910 ausgeführt. Der Hochaltar – eine Stiftung von Fürst Leopold von Hohenzollern – wird flankiert von den Figuren des hl. Leopold und des hl. Wilhelm. Wohl kein Zufall ist, dass der Namenspatron des Stifters seine Gesichtszüge trägt. Auf Seiten stehen zwei überlebensgroße Holzplastiken der Kirchenlehrer Gregor der Große und Augustinus.

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